Essbehindert

Ein Gedicht von Horst Reiner Menzel
Kochen mit Grundnahrungsmitteln, schon lang ist‘ s her,
ohne Konserven und Tiefkühlkette tut es keiner mehr.
Industrie-Nahrungsmittel stehen sehr hoch im Kurs,
geht sehr schnell, doch hat man leider keinen Hoch-Genuss.

Geschmacksverstärker, Histamin und Glutamat an allen Ecken,
hormongedopte Sachen, bleiben jedem bald im Halse stecken.
Statt zu Haus das Frühstück richtig zu genießen,
überlegt man schon, im Geschäft Verträge abzuschließen.

Am Kiosk stehen sie an die frühen Zecher,
rein ins Auto, in der Hand den Kaffeebecher.
Vor dem Büro noch schnell was reingedrückt,
zu viele Menschen leben heut‘ total verrückt.

Dicke Kinder bekommen morgens ihr Frühstücksgeld,
kaufen sich nur süße Stückchen, total verkehrte Welt.
Klar, zum Mittagsmahl, da gibt es den Big Mac,
jeden Tag, immer nur den gleichen Fastfood-Dreck.

Schönheitswahn, Magersucht und Bulimie,
zwingen jeden Organismus in die Knie.
Vegetarier und Veganer bringen sich ums Essvergnügen,
lassen alle guten Nahrungsmittel auf dem Teller liegen.

Werkskantinen machen dick und satt,
bis dann alle Esskulturen platt.
Mütter geben Babys keine Brust,
Zu viele haben dazu keine Lust.



Für meines Babys Milchgelüste,
bekomm ich dann noch schlaffe Brüste.
Muttermilch für jedes Kind in dieser Phase,
ist besser, als die Babynahrung aus dem Glase.

So fragt sich dann wohl manch normal Gescheiter,
wenn`s Essen nicht mehr schmeckt wie geht es weiter.
Die Krankheitsbilder tun sich drastisch optimieren,
kein Arzt auf der Welt, kann diese Schäden reparieren.

Rei©Men

Informationen zum Gedicht: Essbehindert

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20.01.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Reiner Menzel) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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