Erbarmen
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ab acht Uhr morgens sitzt er da,
blass und mager, mit grauem Haar,
auf dem Gehsteig vor dem Laden,
zu erbetteln milde Gaben.
Und neben seinen Füßen ruht,
ein alter umgedrehter Hut,
auf einem Schild steht - Erbarmen
gebt nur ein paar Cent dem Armen.
Niemand will bei ihm verweilen,
um zu lesen diese Zeilen,
alle, die vorübergehen,
sind bemüht, ihn nicht zu sehen.
Abends packt er seine Sachen,
um sich auf den Weg zu machen,
wie stets, in gebückter Pose,
geht’s ins Heim - für Obdachlose.
© Horst Rehmann
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