erbarmen

Ein Gedicht von marmotier
es rührt mich an
der schrei geschundener tiere,
namenlos, ohne zahl,
deren qual die welt übersteigt.

manchmal weht noch ein name herüber:
Bukephalos, ertrunken im fernen Hydaspes,
Marengo, vom feind erbeutet,
siech lebend dahin,
oder dein name, Comanche,
vielfach verwundet,
allein die toten noch schützend
am Little Big Horn.

die andern
vergessen für immer.

nicht ertrag ich
das wilde begehren geketteter hunde,
die stumpfen augen tanzender oder gegällter bären.
weggeworfenes, ertränktes oder erschlagenes leben,
zerfetzt von den waffen unzähliger kriege,
fühlende kinder gepeitscht und gemetzelt
zum schandmahl der schänder.
gemartert
noch heute.
ach, wie ertrüg ich es denn?

weh euch, ihr verlorenen brüder,
gefährten unseres daseins,
unsagbar ist euer leid.
es zerreisst mir das herz.

weh uns!

ich weine.
und ich vergehe vor scham.


Copyright © Marmotier 2013

Informationen zum Gedicht: erbarmen

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05.01.2013
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