ER !
Ein Gedicht von
Beate Skrabanik
Er stand vor der Tür , noch kam er nicht herein ,
dein Herz voller Glück , damals warst du noch klein .
Die Klinke zu hoch , sie hat nicht interessiert ,
das wird sich bald ändern , nun schau was passiert .
Dann wurdest du größer , und mit dir der Frust ,
zerbrochene Liebe , auf Arbeit Verdruss .
Der Mann vor der Tür wird zum Retter in Not ,
gedrückt wird die Klinke , dein Leben im Lot .
So wurdet ihr Freunde , trefft euch ab und zu,
doch bald schon alltäglich , du spielst blinde Kuh .
Was habt ihr gefeiert , was habt ihr gelacht !
Er bringt dich zur Ruhe , dämpft Tage und Nacht .
Durch ihn wirst du mutig und sehr eloquent ,
gefährlich sein Feuer , das stets in dir brennt .
Er steuert dich sicher , die Richtung ist klar ,
es geht stetig abwärts , nur Bremsen sind rar .
Gefühle erloschen , die Freude versiegt ,
zum Wrack abgedroschen , die Psyche bekriegt .
Die hölzerne Puppe will er nicht mehr sein ,
doch Umkehr kaum möglich , die Fessel am Bein .
Wir müssen uns trennen , das hat er erkannt ,
die Sehnsucht gigantisch , zu eng ist das Band .
Die Mühsal zermürbend , sag , ist es das wert ?
Er will wieder leben , braucht Keinen, der fährt .
So langsam wird´s besser , ein Stück geht’s hinauf ,
der Berg ist unendlich , der Abhang war’s auch .
Vergangene Liebe , doch niemals vergessen ,
vielleicht ist es Taktik , zur Abschreckung dessen .
So langsam , da füllt sich allmählich sein Haus ,
mit Liebe und Freude , Gedankenaustausch .
Doch trotz alledem misst er oftmals die Stunden ,
als er emotional an den Freund noch gebunden .
Die Wehmut kommt hoch ,
ach wie schön war das Schweben !
Dann sieht er nach vorn ,
lässt es los , will jetzt leben .
!
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