Entdinglichung des Lebens

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Entdinglichung des Lebens

Früher musste man haptisch sehr aktiv sein,
Sich aufmachen, um schwer zu arbeiten.
Damals gaben uns Bücher die Informationen,
Armbanduhren maßen aus unsere Zeiten,
Wecker gaben uns die Nachtstunden an,
Kunstwerke besuchte man in den Museen,
Schaute auf Gegenstände, um sie zu sehen,
Musste das Viele testen, vorher anfassen.

Bald können die modernsten Drucker
Alles für uns herstellen, was wir wollen,
Und die Smartphones erledigen für uns
Überweisungen, Rechnungen, alle Briefe.
Die kleinen Kästchen holen alles herein,
Was früher mühsam besucht werden musste.
Jetzt braucht keiner mehr die Armbanduhr,
Keine Zeitung, keine Uhr, keine Welt.

Virtuell sind Dinge nur noch vonnöten,
Auto, Fernseher, Smartphone reichen aus,
Etwas Kleidung, Tisch, Bett und Wohnung.
Fast nichts mehr muss angefasst werden,
Die wenigen Dinge reichen schon aus,
Bringen Bequemlichkeit, versorgen Nöte.
Verlernen wir da nicht immer mehr,
Den Dingen Referenz zu erweisen?



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Entdinglichung des Lebens

63 mal gelesen
01.02.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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