Endlich

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Endlich


Langsam wachsen wieder die Gräser
Ihre Spitzen
wiegen das Haupt
sagen „ja“, sagen „nein“, sagen „vielleicht“
Hast du mich je gefragt
ob ich den Unterschied kenne
zwischen dem Heute und dem Gestern
Dein Kuss hat mir meine Lippen verschlossen
und mir meinen Verstand geraubt

Langsam richten sich meine Blicke
wieder auf
spüren die Sonne
sagen „hell“, sagen „dunkel“, sagen „vielleicht“
Hast du mich je gefragt
ob ich den Unterschied kenne
zwischen Leben und Tod
dein Hass hat mein Herz verschlossen
und mir meine Liebe zerstört

Langsam lichten sich meine Haare
fallen aus
Spüre die Vergänglichkeit
sagen „Tag“, sagen „auf Wiedersehen“, sagen „bleib“
Hast du mich je gefragt
ob ich den Unterschied kenne
zwischen „allem“ und „nichts“
Dein Fluch hat mich mein Leben lang verfolgt
doch nun bin ich endlich frei



© Marcel Strömer
(Magdeburg, 30.05.2005)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung.
Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Informationen zum Gedicht: Endlich

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01.11.2014
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