Eisvogelzeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Eisvogelzeit

Auf dem Stein sitzen und warten
im Strudelwasser, wo er da
mit dem eingezogenen Hals
und seinem pfeilspitzen Schnabel
ausharrend ins Rauschen muss blicken,
den Wirbeln und Wellen zugewandt,
als wäre er Teil dieses Steins.

Dann wieder stürzt er sich
ins Gewässer, wo es ruhiger treibt
und zieht die zappelwehrende Elritze
heraus, auf seinen Wartestein,
schlägt das Tierchen bewusstlos,
zweimal, dreimal gar sehr brutal,
um es von vorn zu verschlingen.

Er schüttelt den Eisvogelkopf,
die Tat ist offenbar erledigt –
und wieder sitzt er und sitzt
bewegungslos auf seinem Stein
so erhaben und für alle blauglänzend,
als hätte er uns jetzt zu zeigen,
dass er kein Wässerchen trüben könnte.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Eisvogelzeit

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06.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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