Eisbärwelt

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Eisbärwelt

Menschen an der hohen Mauer:
Sie bestaunen Weißkolosse.
Die fressen dort bei Regenschauer,
Als wär' alles nichts als Posse.

Freiräume auf Riesenschollen –
Eisbären wollen marschieren,
Suchen nordwärts Futter, Robben,
Woll'n ein Freiheitsleben führen.

Heute ist das in Gefahr,
Was einmal die Welt, ihr Leben:
Schollen schmelzen Jahr für Jahr,
Können keinen Schutz mehr geben.

Das Klima lässt sie dort einbrechen,
Im Zoo kann man sie noch erleben,
Wo Menschen über Tiere sprechen
Und ihnen nun Schutzräume geben.

Doch Bären müssen Freiheit haben,
Nicht eingezäunte, enge Schluchten,
Nicht hin und her zum Gitter traben –
Sie lassen sich nicht gern einbuchten.

Vom Gitter zum Stein geh'n Eisbären
Und schauen in die Sonnenwelt,
Wollen sich da nicht mehr vermehren,
S'ist um die Zukunft schlecht bestellt.

Sie wollen doch gern weit marschieren,
Schneeeinsamkeiten selbst ausloten,
Weit weg vom Menschen Freiheit spüren
Als Sehnsuchtswesen auf vier Pfoten.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Eisbärwelt

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20.01.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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