Einbruch

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Eine kleine Hütte am Fuße des Berges
Da lebte ein Meister des stillen Werkes
Ein Dieb kam, durchwühlte die wenigen Sachen,
Doch konnte er damit leider nichts machen

Der Meister kam heim - der Dieb wurd‘ ertappt
Er begrüßte den freundlich und das nicht zu knapp
Und gab ihm noch Kleider - der nahm Reißaus!
Wie schien der Mond so hell in das Haus!

Der Meister schrieb darauf ein kleines Gedicht
Einen Ärger verspürte er wohl nicht:

Vom Dieb zurückgelassen
Der Mond
im Fenster


Nach einer Zen-Geschichte von Ryokan

Informationen zum Gedicht: Einbruch

1.292 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
26.03.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige