Ein Nacht-ent-Falter
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Erst wenn dem Mond ein Licht aufgeht
durch fern bedienten Schalter,
beginnt, weil es im Zeitplan steht,
die Nachtarbeit der Falter.
Ihr Wirkungskreis ist eingegrenzt.
Man schwirrt nicht in die Ferne.
Man fliegt zum nächsten Ding, das glänzt,
zum Beispiel zur Laterne.
Doch auch bei Oper, Kunstgedicht:
Die Falter huschen nächtlich
im Scheinwerfer- und Rampenlicht.
Der Beifall rauscht beträchtlich.
Im Taumel sucht ein armer Tropf
sein Glück und eine Bleibe.
Jedoch er stößt mit seinem Kopf
nur an die Fensterscheibe.
Jetzt nimmt er seinen Fuß vom Gas.
Das Flugzeug wird gefaltet.
Kopfüber sitzt er auf dem Glas,
bis er die nächste Nacht gestaltet.
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