Ein Leben in der Armutsfalle

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -
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Das Geld reicht hinten und vorne nicht,
am Ende des Tunnels zeigt sich kein Licht
Wünsche werden so gut wie nicht wahr,
trotz endloser Maloche Jahr für Jahr.
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Gelebt wird von der Hand in den Mund
die Ernährung ist oftmals ungesund,
für frisches Obst und Gemüse fehlt,s Geld,
wenn Armut ins Leben Einzug hält.
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Im Geldbeutel herrscht Ebbe allezeit
Zukunftssorgen verstärken das Leid,
Streiterei ums Geld nimmt überhand,
zu schnell rinnt es durch die Hand wie Sand.
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Am Allernotwendigsten es mangelt
von Tag zu Tag man sich durchhangelt,
weiß nicht, ob der "Sparmarathon" gelingt,
man tiefer in roten Zahlen versinkt.
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Es gibt so gut wie nichts zu lachen
notgedrungen muss man Schulden machen,
damit man diese abbezahlen kann,
stehen noch mehr Überstunden an.
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Durch Zeitverträge wie geknebelt,
dazu arbeitsrechtlich ausgehebelt
verkauft man Arbeitskraft unter Wert,
Kündigung droht wie ein Damoklesschwert.
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In leidvoller Armut wie gefangen
wird mehreren Jobs nachgegangen,
düstere Perspektiven weit und breit,
zur Arbeit schleppt man sich trotz Krankheit.
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Mit der Schwerstarbeit bis zum Umfallen
tut man sich selbstgar keinen Gefallen,
doch wenn einem nichts andres übrig bleibt,
man den Teufel mit dem Belzebub austreibt.
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Ruhephasen, die man sich nicht erlaubt,
ist Raubbau am Körper, der Kräfte raubt,
Krankheit macht sich im Organismus breit
und verleidet einem die Lebenszeit.
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Wenn Arbeitsleben sich dem Ende neigt
am Horizont kein Silberstreif sich zeigt,
denn Armut als ständiger Begeliter
stimmt auch Rentner nicht gerade heiter.
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Nach all den enormen Arbeitsmühen
sich aufs Altenteil zurückzuziehen
ist weitaus leichter gesagt als getan,
Maloche geht weiter - der helle Wahn!

Informationen zum Gedicht: Ein Leben in der Armutsfalle

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26.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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