Ein Eisbär
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ein Eisbär, auf Spitzbergen bei Nacht,
der hat ans Schlafengeh´n nicht gedacht,
er lief über Felsen und Asphalt,
machte dann in einer Ortschaft halt.
Sein Körper begann leicht zu zittern,
die Nase konnte Gutes wittern,
drum scharrte er unter Holzplanken,
ein Obstdepot frei, mit den Pranken.
Vor lauter Hunger schnappte er zu,
und kannte vor Gier auch kein Tabu,
schmatzte Äpfel und Trauben runter,
doch dann wurde sein Magen munter.
Das alte Obst, gegorener Art,
traf sein Wohlbefinden äußerst hart,
er schwankte, der Boden drehte sich,
dieser Zustand wurde fürchterlich.
Drum tapste er stockbesoffen fort,
um sich zu erholen, fern vom Ort,
seinen Rausch hat er schnell vergessen,
Obst wird er sobald - nicht mehr fressen.
© Horst Rehmann
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