Ede, der Fälscher
Ein Gedicht von
Dieter Haberland
"Moneten-Ede", gerad entlassen,
konnt sein Glück noch gar nicht fassen.
In "Santa Fu" hat er gesessen,
zwei Jahre waren angemessen,
für seine dreiste Fälscherei,
doch er kam viel früher frei.
Er hat sich nämlich gut geführt
und das wurde honoriert.
Er hörte so ganz nebenbei,
von der Schuldenmacherei,
in Ländern, die er nie geseh`n
und er soll dafür gerade steh`n.
Da müssen sie sich noch gedulden:
Ich zahle erst mal meine Schulden,
sprach Ede voller Selbstvertrauen:
Denn ich gehör`ja zu den Schlauen.
Bei seiner "Arbeit" stets alleine,
entwirft er gleich die ersten Scheine
und fand sie alle sehr gelungen,
hat deshalb lang mit sich gerungen,
welcher bringt das meiste ein?
Er glaubte fest, der "Sechziger-Schein".
Sogleich begann er mit dem Drucken,
der Schein wird gut, die werden gucken.
Mit seinem Kumpel ging`s dann los,
zu testen das gefälschte "Moos".
Er ging in eine Tanke rein:
Ich möchte wechseln diesen Schein.
Der Kassierer war nicht dumm,
drehte den Schein ein paar mal um,
hielt ihn gegen`s helle Licht,
ganz ohne Zweifel war er nicht.
Er öffnete die Kassenlade:
Ich glaub, die Scheine reichen gerade.
Die Stückelung, wie soll sie sein,
in fünfzehn oder dreißiger Schein`n ?
Zwei Dreißiger, das würde passen.
Der Ede konnt sein Glück kaum fassen.
Stolz zeigt er seinem Freund die "Beute":
Wie dumm sind eigentlich die Leute?
Jetzt sind wir im Geschäft dick drin,
weil ich ein super Fälscher bin!
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