Durcheinander

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Erwartest du der Krankheit Wende,
falte in Demut und Ruhe die Hände.
Lass deutlich ein „Vaterunser“ hören,
füg die Dinge an, die dich stören.
Schließe dann in Gottes Namen,
das Gebet mit einem „Amen!“

Lass den Tränen freien Lauf,
bis dein Selbstmitleid hört auf.
Goethe, Schiller, selbst Martin Luther,
der bekannt für derbes Seelenfutter,
weinten manchmal hemmungslos,
wenn auch für sie der Teufel los.

Und sie schrieben dort und hier
nicht immer nur auf dem Papier.
Goethe schrieb klein wie ein Mäuschen
ein Gedicht ans Gartenhäuschen.
Heute sprayt und pinselt manch Poet
seinen Vers an Haus oder Gerät.

Meist muss man erst Rätsel raten,
wofür Worte und Farbe verbraten.
Unbekannt ist bisher auch geblieben,
was Kosmo- und Astronauten getrieben.
Der Anblick der Erde vom Kosmos her
steigert doch die Emotionen sehr.

Dazu der Himmelspforte etwas näher
oder nur beim Höllenfeuer Späher.
Ein Gedicht über die Orbitrunden
und die vielen nächtlichen Stunden
müsste in Tausend Farben erstrahlen,
so was kann der Poet gar nicht malen.

15.02.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Durcheinander

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15.02.2014
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