Dummheit

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Der Mensch lobt gern seinen Verstand,
und meint – die Macht ist Intellekt,
doch wer sich umsieht hier im Land,
der hat ganz sicher schnell entdeckt,
dass fast ein Jeder übertreibt,
wenn er von eig´ner Klugheit spricht -
denn was letztendlich übrig bleibt,
das taugt der vielen Worte nicht.

Fortschritt - nennt der Mensch - Zerstörung,
das stete Wachstum dann - Kultur,
Geld ist für ihn Machtvermehrung,
nie hört er - die tickende Uhr,
Wälder fällt er, verseucht das Meer,
verschmutzt Flüsse, verpestet Luft,
schickt in Kriege ein großes Heer,
nur weil die Gier nach Sieg wieder ruft.

Der Mensch will haben und kriegen,
ohne zu fragen, wem´s gehört,
der Gefallene bleibt liegen,
am Leben bleibt nur, wer sich wehrt,
keiner will die Wahrheit sehen,
es gibt nur den Profit, der zählt,
irgendwann wird’s nicht mehr gehen,
der Globus ward zu sehr gequält,
es ist zu spät, zu erkennen,
dass Intellekt kein Freibrief ist,
Dummheit sollte man es nennen,
das, was in vielen Köpfen frisst.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Dummheit

51 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
24.07.2019
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige