Du, mein naiver Westen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Du, mein naiver Westen

Der freie Westen, er denkt immer schon,
Die ganze Welt müsste so wie er ticken.
Dabei sprechen dem Nachrichten Hohn,
Denn anderswo ist Unheil im Verstricken.

Wer frei ist, der kann immerzu erfinden,
Der setzt das auch bei anderen voraus.
Doch wo sich keine Geister plagen, schinden,
Da ist es schließlich mit dem Wohlstand aus.

Glaub' ja nicht, dass man schätzt,
Was Du, Westen, in Freiheit erschaffen,
Wie reich Du gar vernetzt,
Wie Sinne Du kannst konstruktiver straffen!

Man wird Dich heimlich vielleicht beneiden,
Doch niemals wird man sein wie Du,
Denn überhaupt nicht wird man sich bescheiden,
Nur reich sein will man – ganz wie Du!

Da musst Du schon noch lauter posaunen:
Bewegt selbst Eure stolzen Hintern endlich!
Kein Wohlstand ruht jemals auf Daunen,
Faulheit ist und bleibt ein Leben lang schändlich!


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Du, mein naiver Westen

42 mal gelesen
03.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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