Die Uhr bleibt steh'n
Die Uhr bleibt steh'n
An manchem Tag beginnt die Nacht
Und kommt nicht richtig in die Gänge.
Nur Lichtaufleben hat die Macht,
Nimmt mir ein wenig diese Zwänge.
Dann blickt man flehend auf die Uhr
Und wundert sich beim Schauen sehr,
Dass dort Zeiger bezeugen nur:
Vergangenes – es kommt nicht mehr!
Die Uhr bleibt steh'n, verlässt
Den Lauf der lieben Tageszeit,
Weil sie dort meine Nacht belässt,
Denn die kennt keine Ruhezeit.
Erst wenn sie wieder aufgezogen
Atmet man auf – und doch nicht frei,
Ist zwar ins Tageslicht gebogen,
Doch ob da immer Leben sei?
©Hans Hartmut Karg
2024
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