Die Pest - Kapitel 5 (Rieux)

Ein Gedicht von Lila
Eine Ratte kommt heraus,
Mit frechem Grinsen, ganz gesund,
Bald geht das Leben wieder rund,
Sie stapft fröhlich durch das Haus.

Tatsächlich schrumpft die Todeszahl.
Die Menschen, noch verfolgt von Qual,
Durch das schluchzende Gewimmer
Schöpfen leise Hoffnungsschimmer.

Auch wenn sie viel verloren haben,
Weil tausende von Menschen starben,
Kehren doch die Liebste und das Glück zurück,
Langsam, Stück für Stück.

Doch der Sensenmann wachte,
Wo niemand an ihn dachte.

Um sie und Tarrou hängt Trauer,
So wirkt die Welt gleich grauer.
Der Tod hat kein Verständnis.
Was bleibt sind Erinnerung, Erkenntnis.

Freudig aber werden die Züge empfangen,
Was kann man mehr vom Glück verlangen,
Als seine Liebe erneut zu sehen,
Mit ihr Hand in Hand zu gehen.

Trotz großer Freude ist allen klar,
So plötzlich wie sie gegangen war,
Kann sie auch wiederkehren.
Dann kann sich niemand wehren.

Informationen zum Gedicht: Die Pest - Kapitel 5 (Rieux)

758 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
27.07.2020
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige