Die Pest - Kapitel 4 (Tarrou)

Ein Gedicht von Lila
Mein Vater, ein Richter,
So allein und ohne Lichter,
Hat die Pest in alle Welt verstreut.
Mitleidslos. Keinen Tod bereut.

Viel zu spät hab‘ ich erkannt,
Dass nicht nur Vater ihm das Leben schuldet,
Auch ich, denn ich habe es geduldet,
Als ich mit den andern im Schatten stand.
Schuldig. Verpestet.

Diese Erinnerung lässt mich nicht los.
Sie treibt mich. Sie erschöpft mich.
Wie töt‘ ich keinen Menschen bloß?
Ist heilig zwingend göttlich?

Rieux, mein Freund, versteht mich gut,
Er gehört zu den Ärzten, den Wahren,
So sammelte ich kleinen Mut.
Will helfen den sterbenden Scharen.

Informationen zum Gedicht: Die Pest - Kapitel 4 (Tarrou)

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27.07.2020
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