Die Liebe und der Tod

Ein Gedicht von Anita Namer
Eines Tages begegneten sich die Liebe und der Tod.
Sie wollten herausfinden, wer von ihnen stärker wäre.

Die Liebe meinte, sie wäre die stärkste Kraft des Lebens,
würde alles verbinden, erst den Menschen aus einem machen, der man wirklich ist.
Sogar der Tod könne die Liebe nicht trennen.

Der Tod meinte „Ich bin der Hauch einer Ahnung von Liebe“.
Liebe der Ewigkeit.
Die Liebe verstand nicht….

Da begann der Tod zu erzählen:
Die Menschen verbinden Liebe meistens mit irgendwelchen Vorstellungen, Hoffnungen, Träumen,
Ideen, Lebensbildern. Wie sie sein soll, wer dazu gehört, was sie mit demjenigen alles tun wollen.
Sie verbinden sie mit dem Leben….
So können sie tausend Tode sterben, wenn etwas nicht so ist, wie sie es sich erträumen.

Ich bin der Tod.
Wenn du stirbst – lässt du alles los. Bis auf das, was DU bist.
Ver-bunden – ohne ge-bunden zu sein.
In dem Moment bist du frei. Deine Liebe ist frei.
Alles was du liebst ist frei. Du kannst fliegen – überall hin.
Dein Partner, deine Kinder, alles, woran dein Herz hängt – können ihre ganz eigenen Wege gehen.
Das ist Liebe.

Du BIST Liebe.
Erinnerst du dich?

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Die Liebe und der Tod

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17.06.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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