Die letzte Patrone (Teil 2)

Ein Gedicht von Mark Widmaier
Medal Plaza ; auf dem Podest,
um mich herum das Freudenfest;
mein Lächeln dazu ; eine Fassade?
Denn so ging sie aus ; diese Ballade!

Die letzte Patrone war abgefeuert,
ich denke mir gleich ; warst Du bescheuert?
Ich ließ mir nicht die notwendige Zeit,
war eigentlich noch nicht zum Schusse bereit!

Doch der Druck ; er stieg immer mehr,
das Magazin der Konkurrenz war längst leer;
sie hatten alle fünf Schuss ins Schwarze getroffen,
ich zielte drauf los ; mit Bangen und Hoffen!

Doch die letzte Scheibe wollte nicht fallen,
ich fühlte das Blut in mir wallen;
diese entscheidende letzte Patrone,
brachte mich um den verdienten Lohne!

Die ersten Beiden ; sie waren längst weg,
Hoffnung sie aufzuholen ; hatte kein` Zweck;
die Strafrunde ; endlos lang, diese Schleife,
fehlte sie mir doch ; die nötige Reife?

Immerhin ging es noch um Platz drei,
doch meine Beine fühlten sich an wie Blei;
den letzten Berg hoch, die Abfahrt hinunter,
der letzte Wille machte mich nochmal munter!

Auf dem Bronzerang kam ich ins Ziel,
in dem ich erschöpft zu Boden fiel;
dann die üblichen Gratulationen,
aber GOLD wollte ICH mir doch holen!

Aber spät am Abend ; da wurde mir klar,
letztlich war ich doch auch ein Star;
ich hatte gekämpft und alles gegeben,
und darauf kommt es doch an im Leben!

Bronze ; das ist doch auch ein schöner Lack,
und so trieb` ich mit den Kollegen manch` Schabernack;
und feierte fröhlich die ganze Nacht,
selten zuvor hab` ich so gelacht!

Informationen zum Gedicht: Die letzte Patrone (Teil 2)

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18.02.2020
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