Die Leiden des alten Flügels

Ein Gedicht von Robbe
Ein Flügel muss schon lange leiden,
sehr unter Händen und zwar beiden.

Der Hausherr malträtiert die Tasten,
und lässt das Instrument ausrasten.

Es ringt mit Blutdruck, Depressionen,
will in der Villa nicht mehr wohnen,

Auf allen Dreien fort sich schleichen,
doch tut's für nicht ein My weit reichen.

Schnell wegfahr'n mit den Eisenrollen.
Auf Hochflor? Die nicht rollen wollen!

Zuletzt die Kurve fliegend kriegen.
Doch nur ein Flügel kann nicht fliegen.

So lässt Herr Graf dort jeden Abend,
sich an dem Klang der Saiten labend,

die Glieder über Tasten gleiten
und sich zur Träumerei verleiten.

Da, plötzlich: krach! Die Klappe zu.
Drauf folgt ein Schrei! Doch dann ist Ruh.

P.S.:
Die Gattin konnt's gut ignorieren,
ihr Hörgerät auf Stumm justieren.

Und wer hat sich die Tat erlaubt?
Vielleicht wer anders, als man glaubt.

Schon gibt es wieder einen Colde Case mehr.

Informationen zum Gedicht: Die Leiden des alten Flügels

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14.11.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Robbe ) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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