DIE HAINBUCHE
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Der Hain: ein Ort, der heilig ward
Geschützt, umfriedet und bewahrt
Von vielen harten starken Bäumen
Die ihn klar und dicht einzäunten
Ein Paradies fürwahr, ein Platz der Kraft
Des Todes, wer hier Unruh’ schafft!
Er inspiriert und setzt die Grenze,
Was im Einklang, was Gedönse
Diese Plätze sind heut’ rar
Wo mal Friede ganz und gar
Heute sind es nur noch Hecken
Die die eig’ne Ruh’ bezwecken
Die Hainbuche, die eigentlich mit der Birke und nicht mit der Buche verwandt ist, wurde seit jeher zu Einzäunung und Umfriedung verwendet. Hecken von Hainbuchen sind bester Wind und Sichtschutz und beliebte Nistplätze für Vögel. Sie gehört zum härtesten und schwersten Holz. In der germanischen Kultur friedete man mit ihnen heilige Haine und Orte ein. Keiner durfte dort Unfrieden hereinbringen, sonst war er des Todes sicher. Wenn wir heute Hainbuchenhecken zurechtstutzen in unseren Gärten, wissen wir kaum mehr etwas über die große Vergangenheit dieses Baumes.
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