Die Gewerkschaft

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Die Gewerkschaft

Ein Mensch fragt seinen Boss nach Lohn-
erhöhung, denn er hatte schon,
seit Jahren keinen Grund zu Jubel.
Nur für den Chef rollt stets der Rubel!

Ein Mensch macht täglich Überstunden,
zumeist umsonst, denn nach Bekunden,
des Bosses muss dies so geschehen,
um ach, im Preiskampf zu bestehen!

Ein Mensch, der fühlt sich nicht gesund,
zur Arbeit schleicht er wie ein Hund.
Die Angst folgt ihm, auf jedem Schritt,
der Leistungsdruck wächst ständig mit!

Ein Mensch malocht mit ganzer Kraft,
ist motiviert und macht und schafft,
wird nie für seinen Fleiß gelobt.
Dies Jammertal ist lang erprobt!

Ein Mensch, dem Arbeit nur noch Fluch,
holt sich nun ein Gewerkschaftsbuch.
Wer endlich kämpft, erfährt nun spät,
das er nicht ganz alleine steht!

Denn wo die Menschen sind vereinigt,
ist nun kein Chef mehr, der nur peinigt.
Betriebsrat und Tarifverträge,
fangen nun auf, gar viele Schläge!

Ein Mensch ist nun mit sich versöhnt,
war auch Gewerkschaft lang verpönt.
Noch gestern ging es ihm sehr schlecht,
jetzt macht er mit, kämpft für sein Recht!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2011

Informationen zum Gedicht: Die Gewerkschaft

5.881 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
07.05.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige