Die Flirtline

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Der neue Job, der ist voll krass,
doch macht er manchmal auch viel Spaß.
Ich bin zu Haus für wenig Lohn,
da läutet es, das Telefon.

“Denk immer erst an den Tarif,
dann klappt es schon, es geht nichts schief,
denn wird die Leitung nicht schnell kalt,
steigt zusätzlich auch dein Gehalt.“

“Mein Schatz hallo, bist du allein?“
So hauch ich in den Hörer rein.
Der Hund, der hinkt, ist scheinbar krank.
ich hol die Pfanne aus dem Schrank.

“Dein Körper“, so hört sie mich flüstern,
der macht mich geil, man bin ich lüstern.
Mit einer Hand würz ich den Braten,
der hoffentlich wird gut geraten.

Schwärm jetzt vom Busen, schwärm vom Po –
denk, wenn die auflegt, wär ich froh.
Sag noch, sie hätte heiße Lenden,
dabei muss ich das Fleischstück wenden.

“Lobe doch mal meine Schenkel,“
flüstert sie, ich nehm den Henkel
von dem Topf da auf dem Herd.
Das war grundsätzlich verkehrt.

“AAAAAhhhh“, stöhn ich, der Topf ist heiß.
“Kam´s dir schon“, fragt sie mich leis.
Mit lautem Knall, sie war erregt,
hat sie den Hörer aufgelegt.

Informationen zum Gedicht: Die Flirtline

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13.05.2011
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