Die Ehrenurkunde (Mein Schulzeit-Trauma: Bundesjugendspiele)
Ein Gedicht von
Grünschön
Es geschah im letzten Jahr,
besuchte meinen Neffen, ist Schüler und ein Supersportler.
Positiv erschrocken: Was sehe ich da?
Neben seinen Pokalen, ein einfaches Blatt,
dass für mich eine große Bedeutung hat.
Es erinnerte mich an das, was ich immer ersehnte,
es erinnerte mich an meine sehnlichsten, an meine dunkelsten Stunden,
in meiner Schulzeit. Habe es bis heute nicht überwunden.
Es ist das, was ich in der Überschrift bereits erwähnte.
Ich bin gerannt, habe geworfen, bin weit- und hochgesprungen,
aber nur eine Teilnahme- und drei Siegerurkunden sind rausgesprungen.
Gegenwärtig lecke ich mir immer noch die Wunden.
Wie bekomme ich heute die Ehrenurkunde, das Topabzeichen?
Welche Zeit, wieviel Meter muss ich meinem Alter noch erreichen?
Soll ich einen Sportlehrer daten und sogar bestechen?
Um an diesem Traum nicht mehr zu zerbrechen.
Vielleicht sehe es sportlich; ist ja die bessere Wahl,
sage mir einfach: „Ist mir doch grad egal!
Bin mehr die Kopfsportlerin, bin näher dem Denken.
Die Ehrenurkunde kann mich mal! Kann ich mir mal schenken.“
Bin nicht die Sportlichste, gehöre nicht zu den Schnellen;
sage mir tröstend: Die Unsportlichen waren meist die Intellektuellen.
©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.
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