Die chinesische Mondnacht

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Als vor dem Mond die Sonne wich,
ein Jüngling zu der Jungfer schlich.
„Du bist wie der rote Pfirsich fein,
noch geschlossen und ganz rein.
Lass mich fleißig bei dir weilen,
und diesen Pfirsich mit dir teilen.“

Der Mond am halben Himmel eilte,
der Jüngling wie versprochen teilte.
Blutrot sich das Mark erwies,
als es geritzt von Jünglings Spieß.
„Lass den Pfirsich mich ganz teilen,
dann gilt es nach Haus zu eilen.“

Der Mond sich zu der Erde neigte,
der Jüngling sein Geschick nun zeigte.
Die junge Frau den Jüngling küsste,
da er doch nun nach Hause müsste.
„So wie der Mond musst du nun gehen,
weh mir, wenn uns die Eltern sehen.“

17.08.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die chinesische Mondnacht

3.226 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
17.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige