Die armen Reichen

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Die Romanze entwickelt sich
Mediendramaturgie produziert Kitsch

was empfindliche Oberfläche entlarvt
ähnelt einem poetischen Parcour

sie möchten anders sein
verzichten auf gelooptes Dauergelächter

einstweiliger Höhepunkt
ihres Konsumverzichts

praktisch vor aller Augen
hat das junge Paar Herz ins Volk geschleudert

argwöhnisch aus katzengoldenem Käfig
wirft Brautmutter vergitterte Blicke zu

hauchdünne Wörter zielen geübt
auf Hochzeitskleid und Spitze

schneiden leisetreterisch
in machtdemonstrierender Zuwendung

jemand denkt sich: „arme Kinder der Reichen
welch Wohlstandsverwahrlosung!“




© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 19.06.2015)

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Informationen zum Gedicht: Die armen Reichen

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19.06.2015
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