Die alte Musik-Box

Ein Gedicht von Dieter Haberland
Die Juke-Box in der Ecke steht,
der Plattenteller sich noch dreht.
Die schwarze Scheibe darauf wartet,
dass nach ihr gleich die nächste wartet.

Ein Arm fährt aus, man hört es knacken,
ich hoff`, er wird sie richtig packen.
Nicht zu zart und nicht zu fest,
das gäbe ihr bestimmt den Rest.

Sogleich startet die Suchfunktion,
vier blaue Tasten drückt`ich schon.
Es rattert, rumpelt und es blinkt,
der Wunschsong durch das Zimmer klingt.

Erinnerungen werden wach,
der Bass,er klingt recht dumpf und schwach.
Ein leises Knistern ist zu hören,
daran darf man sich nicht stören.

ABBA, Queen und Zucchero,
Elvis und Fats Domino,
sind besonders stark vertreten,
gern gedrückt bei vielen Feten.

Heute reicht ein kleiner Stick
und tausend Lieder nimmst man mit,
alle in Studio-Qualität
und da ist nichts mehr, was sich dreht.

Digital und ohne knacken,
ohne knistern, ohne Macken,
dröhnt die Musik an unser Ohr,
ich ziehe meine Juke-Box vor.

Informationen zum Gedicht: Die alte Musik-Box

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07.01.2014
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