Deutschland einig Dichterland
Deutschland einig Dichterland
©Hans Hartmut Karg
2017
Jeden Tag lese ich
die wunderbaren Verse,
die mir ohne Not
leichtgängig im Netz
zugeflogen kommen.
Sie kommen aus der Nähe –
oder von sehr weit her.
Was für ein Geschenk,
welche Freudenspende,
welche Wortfrohlust!
Da sind die einen,
die Schwergewichte
mit ihrer Vollkommenheit.
Sie bescheren uns ein erstes Fest.
Dann die Bangenden,
die noch nicht so flügge sind,
doch schon mein Herz
makellos erfreuen.
Und dann die
Eintagsfliegen,
denen es gelingt,
einen einzigen Traum
nachhaltig zu posten.
Ach, lebte ich nicht heute,
ich würde es mir wünschen,
sofort in diese Zeit zu ziehen,
in der meine Mitdichterinnen
und meine Mitdichter leben.
Ihr Dichter alle,
die ich nicht sehe,
oft keinen Namen habe,
die ich aus dem Fernraum kenne,
welche Zartheit haben Eure Verse,
welche Innigkeit erzeugt mir Fremdes!
Ihr alle,
die Ihr mir schon
die Morgengabe
frei beschert,
womit habe
ich das
verdient?
*
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