Der Wandersmann
Ein Gedicht von
Stefan Machander
Es war einmal ein bunter Wandersmann
Der hatte goldene Schuhe an
So lief er stolz durchs ganze Land
So manch Taler und Dukaten hielt er in seiner Hand
Kam an einem Örtchen mit dem Namen Neid
Lauf Wandersmann, ganz schnell und ganz weit!
Aber der Gute kehrte dort ein
Und alle wollten seine Freunde sein
Ach, wie die Schuhe doch glänzten
Und um ihn herumschwänzten
Der Wandersmann lud sie alle herzlich ein
Was mein ist, soll auch euer sein
Die Schuhe glänzten im Lichte
Und machten bald Geschichte
Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen
Hast du jemals einen Wandersmann mit solchen Schuhen gesehen?
Leise flüsternd wurden Pläne um den Wandersmann gemacht
Und manch einer hat heut Nacht noch mit ihm gelacht
Der Morgen kam im vollen Lichte
Und der Wandersmann stand plötzlich vor Gerichte
Das Urteil war schnell gesprochen
Und Gesetze wurden gebrochen
Der Galgen wurde geknüpft
Das Volk fröhlich darum gehüpft
Hängt ihn höher diesen Lügner und Betrüger, schrien die guten Bürger
Aus vollem Halse wurden sie zu seinem Würger
Ein letztes Zucken vom Wandersmann
Ach, schaut euch nur die goldenen Schuhe an
Und denk ich an dieses Örtchen mit dem Namen Neid
So hoffe ich, dass es liegt ganz fern und weit
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