Der Wanderer

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Der Mann mit allem Wissen ist verschwunden.
Er kannte die Welt. Er kannte die Menschen. Er
kannte das Leben. Er hatte Humor. Und nun ist
er verschwunden.
Für mich ist es klar: „Ich werde mir die Welt
ansehen! Und mit anderen Menschen diskutieren!
Und über das Leben nachdenken!“ Und vielleicht
finde ich den Mann so wieder. Und weiß wer er
war. Und für was sich zu leben lohnt!

Der Mann mit aller Liebe ist verschwunden. Er
war voller Träume. Er war voller Ideen. Er war
voller Pläne Er war voller Abenteuer. Und nun
ist er verschwunden.
Für mich ist es klar: „Ich werde schöne Feste
feiern. Ich werde werde Lieder singen. Ich werde
Blumen pflücken. Und vielleicht finde ich den
Mann so wieder. Und weiß wer er war. Und für
was sich zu Leben lohnt!

Der Mann mit allem Glück ist verschwunden.
Er fand immer ein Lächeln. Er fand immer nette
Worte. Er fand immer ein Geschenk. Und nun
ist er verschwunden.
Für mich ist es klar: „Ich werde mir Freunde
suchen! Ich werde meine Zeit besser nutzen! Ich
werde wieder den Zauber neu sehen!“ Und
vielleicht finde ich den Mann so wieder. Und
weiß wer er war. Und für was sich das Leben
lohnt!

(C)Klaus Lutz


Anm. zu: „Der Wanderer“

Mein Leben ist so verrückt das es gar
keine Wahrheit haben kann. Aber ich
denke: "Ich bin noch nicht wahnsinnig
geworden!" Denn so irgendwie habe
ich versucht all das zu begreifen. Also,
dem Verrückten etwas menschliches zu
geben. Also, all den Leuten die Einem
ein Bein stellen. All den Menschen
denen ich ehrlich begegne. Und die
dann nur Lügen verbreiten. Ich weiß
nicht. Aber kann sein so ist das Leben.
Und wer das als Überlebenstraining
annimmt. Der lernt sogar was dabei.

Wer eben nach 12 Runden zum Meister
aller Klassen erklärt wird. Der muss
nicht unbedingt der Sieger sein. Wer
über den Kampf nachdenkt. Und über
den Sinn von dem Ganzen. Der hat am
Ende den grösseren Gewinn, von all dem.

Wer das Theater durchschaut. Der
begreift das Leben. Dem Geld
nachrennen ist Theater. Dem Erfolg
nachrennen ist Theater. Dem Glück
nachrennen ist Theater. Und soweit ich
das sehe, ist die ganze westliche Welt
am Rennen. Und im Augenblick ist
sie dabei die Puste zu verlieren. Also
Finanzkrisen. Und Wirtschaftskrisen.
Und Kriege. Und Staaten die Pleite sind.

Es ist eben so ein Wissen verloren
gegangen. Jemand der etwas weiß. Der
erledigt die Dinge in seinem Leben so
gut er kann. Hat eine klare ehrliche
Beziehung zur Welt. Also zu Freunden.
Zu Menschen die Ihm begegnen. Und
dann geschehen die Dinge einfach.
Irgendwie stellt sich das Glück ein.
Und das Leben funktioniert. Es läuft
alles auf das Beste hinaus. Schlicht und
ergreifend, wenn der Mensch das
Beste will. Das klingt einfach und
banal. Aber alle Naturvölker leben so.
Oder haben so gelebt.

Aber im Augenblick ist der Wurm drin.
Überall! Menschen denken sie hätten
noch Liebe. Dabei haben sie nur Worte.
Menschen denken sie hätten noch
Reichtum. Dabei haben sie nur Geld.
Menschen denken sie hätten noch
Freunde. Dabei haben sie nur Verbündete.
Menschen denken sie hätten alles im
Griff. Dabei funktioniert überhaupt
nichts mehr.

Die Leute hocken beim Psychiater. Und
machen Therapien. Und schmeissen
Tabletten ein. Nur um dann fröhlich
weiter zu rennen. Bis zum nächsten
Zusammenbruch. So ist das. So lalala.
Und tralalala. Am Ende ist das Leben nur
noch Hoffnungslos. Am Ende ist die
Welt nur noch Hoffnungslos. Am Ende
ist alle Arbeit nur noch Hoffnugslos.
Dabei könnte die Lösung ganz einfach
sein. Einfach mal stehen bleiben. Mal
durchatmen. Und neu nachdenken. Um
was geht es. Und was will ich. Und! Und!
Und! (C)K. Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Wanderer

562 mal gelesen
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09.08.2014
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