Der Waffenschmied

Ein Gedicht von Günter Uebel
Der Schwache wünscht, dass Hilfe ich ihm leiste,
der Strenge rügt mich, da ich mich erdreiste,
Spitzentechnik zu kreieren,
weltweit auch zu exportieren.
Womit freies Land bewahren
vor Mordlust wilder Kriegerscharen,
womit Sicherheit uns schaffen,
wenn nicht mit kampferprobten Waffen?
Ich frage alle Kritikaster:
Ist Ingenieurgeist denn ein Laster?
Verlangt Ihr, dass es mir genügte,
wenn man bescheiden Äcker pflügte
mit Werkzeug, welches ich erschuf?
Demontiert Ihr meinen Ruf,
weil Wunderwaffen ich ersann,
verdien’ ich deshalb Acht und Bann?
Bemüht Ihr Ethik und Moral,
beschwört gar die Gewissensqual,
dass sie mich läutre über Nacht,
loslöse aus des Satans Macht?
Doch mein Gewissen wär’ in Nöten,
wenn Waffen, die am besten töten,
deswegen unverwirklicht blieben,
weil ich der Pflugschar mich verschrieben.

Was schaut Ihr mit gar bösen Mienen,
sollte ich dem Landmann dienen,
dem Feld das Saatgut anvertrauen,
auf Gottes Heil und Segen bauen
und bis zur Ernte Sensen schmieden
für reichlich Brot und Seelenfrieden?

Der Krieg allein legt an den Tag,
was mein Genius vermag!
Die Kriegsspirale zu beenden,
liegt wahrlich nicht in meinen Händen.
Günter Uebel, 2007
Der Waffenschmied möchte sein Wirken rechtfertigen

Informationen zum Gedicht: Der Waffenschmied

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02.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Günter Uebel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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