Der Superintellektuelle
Ein Gedicht von
Ewald Patz
Er hat jahrelang studiert
und tausend Bücher gelesen.
Er war in Oxford registriert-
doch nie im Kuhstall gewesen.
Er glaubt von sich , es sei sehr weise,
hochgebildet und sehr schlau.
Den Unterschied von Spatz und Meise
den kennt er aber nicht genau.
Auch alle großen Philosophen
die sind ihm durchaus wohlbekannt.
Aus Faust kennt er fast alle Strophen
und spricht chinesisch sehr gewand.
Er kann den Tacitus zitieren,
selbstverständlich in Latein-
kann über Plato referieren,
auch über Wirklichkeit und Schein.
Selbst Einsteins große Theorien
die findet er brillant und schön.
Doch wo versteckt die Veilchen blühen,
das hat er leider nie gesehen.
Ein Nagel in die Wand zu schlagen,
das wird er sich wohl niemals trauen.
Er weiß, er wird dabei versagen
und sich auf seinen Daumen hauen.
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