Der Sonnenwagen kommt

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Sonnenwagen kommt


Noch liegt das Kaltgeäst im Dunkel,
Von Padua siehst Du noch nichts.
Noch trägt Laterne ihr Gefunkel
Zur Straße als Teil des Kunstlichts.

Doch dann kann kein Licht mehr
Die Sonnenmacht verhindern.
Auch Mond und Sternenmeer
Verblassen vor den Kindern.

Das Firmament, es rötet sich,
Am Sichtrand wachsen die Konturen.
Und wie man das im Süden kennt,
Sind hell die Wegespuren.

Die Tauben fliehen ihrem Schlag,
Die Kehrmaschine weckt den Schläfer
Und unaufhaltsam kriecht der Tag
Zum Mauerwerk, wo grüne Käfer.

Mächtig erfasst das Weltgestirn
Alles, was jetzt nicht leuchtet.
Es trocknen Wiesen und der Firn
Und Dächer, die befeuchtet.

Die Sonne treibt strahlend hinauf
Zum Fluss das grelle Licht
Und führt so unseren Lebenslauf
Hin zum Sommergesicht.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Der Sonnenwagen kommt

13.276 mal gelesen
22.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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