Der Sensenmann on Tour

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Und wieder steht der Sensenmann,
vor unsrer Haustür, er fragt an:
“Mein lieber Freund, bist du bereit?
Für dich ist`s allerhöchste Zeit.“

Ich mein da: “Für den langen Weg,
wie wär`s mit einem letzten Steak?
Du hast dafür doch sicher Zeit,
der Weg ist doch beschwerlich weit.“

Dem Kochen knurrten laut die Rippen,
er leckte gierig seine Lippen.
Mein Mädel brät im kurzen Rock
und das gefällt dem alten Bock.

Sie fängt den Dürren an zu necken,
so konnt sein “Werkzeug“ ich verstecken.
Er aß, dann hörte ich ihn fluchen;
“Komm, hilf mir doch die Sense suchen.“

Da tippte ich mir an die Stirn,
hab ja was drin in meinem Hirn.
Ich hab da drinnen keinen Schaden,
der kippt mir doch den Lebensfaden.

Daraufhin wurd` er noch kesser:
“Leihst du mir vielleicht ein Messer?“
Ich lachte wieder mal verstohlen:
“Du kannst dir eins beim Teufel holen!“

Informationen zum Gedicht: Der Sensenmann on Tour

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27.09.2010
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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