Der Rätselkönig

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Ne Tasse Kaffe stark und frisch,
die steht vor mir am Küchentisch.
Ein bisschen hab ich noch gedöst,
das Rätsel vor mir, ungelöst.
Die Frau, die ist so früh schon heiter,
sie schält Kartoffel und so weiter.

“Weißt du ein Wort für kribbelig?“
“Wie wär es denn mit hippelig!“
Ich hätte beinah es geschrieben,
brauch leider eins das hat nur sieben
der Buchstaben und keinen mehr.
Das Rätsel, puh, das ist heut schwer.

Jetzt singt sie auch noch unbeschwert,
läuft von der Spüle bis zum Herd.
“Kannst du nicht leis sein“, frag ich bös,
du machst mich ja noch ganz nervös.
“Nervös!?“ Ich bin halt ein Gescheiter,
ich schreib es hin und löse weiter.

So langsam füllt sich nun das Blatt,
ich denke mir, wer hat, der hat.
Sie intressiert, während sie putzt,
ob all mein Wissen auch was nutzt.
“Was gibt es denn da zu gewinnen?“
Da lass ich etwas Zeit verrinnen.

“Der erste Preis, so les ich grad,
das ist ein Kaffeeautomat.
So einer der auch sprechen kann.“
“Das nützt uns nichts, mein lieber Mann,
weil hergestellt in Japanese,
versteht man nichts, das ist der Käse.“

Informationen zum Gedicht: Der Rätselkönig

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08.07.2011
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