Der Paternoster im Kieler Rathaus

Ein Gedicht von Helge Klein
Obgleich schon wahrlich alt an Jahren,
kennt nicht das kleinste bisschen Rost er.
Manch' Runde ist er schon gefahren:
unser Kollege Paternoster.

Laut dringt ein Rumpeln durch die Flure,
es riecht nach Öl und Staufferfett:
Grad' führt schon wieder eine Fuhre
zwei Menschen übers Zugangsbrett.

Im ew'gen Kreise viele Stunden
läuft er im Rathaus auf und ab,
dreht ohne Pause seine Runden
in permanentem, ruhigem Trab.

Aus dunklem Schacht Gesichter steigen,
dem finst'ren Schlunde zu entfliehen,
Dir dann den Weg hinauf zu zeigen
und auf zum nächsten Stock zu ziehen.

Von oben siehst Du grad' daneben
scheinbar von Geisterhand bewegt,
Kabinen still herunterschweben,
mit zwei Personen voll belegt.

So fährt er schon seit vielen Jahren
und bleibt sehr selten einmal stehen.
Ich bin stets gerne mitgefahren,
mög's lange noch so weitergehen!

(c) Helge Klein

Informationen zum Gedicht: Der Paternoster im Kieler Rathaus

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14.07.2017
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