Der Morgen kommt ungebeten
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Der Morgen kommt, auch ungebeten.
Denn er hält viel von seiner Pflicht.
Er hat ein Wörtchen mitzureden.
Und wenn er tagt, dann wird es Licht.
Er achtet auf die Jahreszeiten.
Und manchmal taucht er später auf.
Er lässt sich von der Sonne leiten,
und auch vom Winterschlussverkauf.
Nicht immer wird er wahrgenommen.
Doch jeder, der die Nacht durchwacht,
heißt ihn bekanntlich sehr willkommen.
Es schlägt nicht dreizehn, sonder acht.
Der Gockel wartet, bis er dämmert.
Dann kräht er laut, zum ersten Mal.
Man hört den Specht, weil er jetzt hämmert.
Ein Fuß bedient das Gaspedal.
Die Welt erwacht am frühen Morgen.
Die Sonne schickt er auf Tournee.
Er übertüncht die Alltagssorgen,
doch er greift nie, zur Schnapsidee.
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