Der Messias

Ein Gedicht von Marcel Strömer
In seinen Augen
malte ich mein Glück aus,
sein bewegtes Wort
ergriff meine Stille.
Gleichgültig
zog er wieder in die Wüste
und löschte das Höllenfeuer.
Meine Wut auf die Gesellschaft
war ihm nicht groß genug.
Er sammelte die Feuerpfeile ein,
die nannte er Ungläubige.
Er aber glaubte nicht an Glück,
auch nicht an die Steinigung.
„Es gibt keinen anderen Gott!“
sprach er sanft.
„Ihr beschneidet eure Geschlechter,
ihr beschneidet eure Rechte!
Der Ort der Verehrung
liegt im verborgenen Inneren!
Suchet, so werdet ihr finden!
Findet euch selbst,
bis an jenem jüngsten Tag,
in der Verbreitung des Wortes!“
„Friede sei mit dir!“
sprach er mir zu und ging.
Zurück blieb eine weiße Wolke
am himmelsblauen Horizont,
aus ihr fiel goldener Staub.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 05.01.2016)

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Informationen zum Gedicht: Der Messias

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05.01.2016
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