Der geistige Diebstahl

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Hungere ich nach deiner Werkes Kraft
störe mich nicht am Dorn im Fehler
Wessen Schuld auch immer
mir egal - doch nicht von mir
aus dir nehme ich`s,
wie einst der Tell den Blutapfel
einen Schuss am offenen Herz klaglos aufgetaut

Wunde sieh, ach um Wunde
die über Wellenkronen schlagen
schreite ich davon, stolz erhoben
Und keiner käme mir auf die Schliche
dass ein schöner Schein
auf nacktem Steine
geschummelt böser blickt

Irrtum,
ein Triumpf, der kann nicht warten,
lieber noch auf hohler Sohle springen
Nicht vor Ehr und Ruhm gebeugt, gekrümmt
sich auch nicht von selbst bezwingt

Der Hänfling an jener Quell
wie du und ich -
törricht, der sich jenes Durst berauscht
der List, dem Widersinn ein Diener
liderlich im Siegesraub
abermals saugt und saugt und saugt.



© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 09.12.2019]

Informationen zum Gedicht: Der geistige Diebstahl

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09.12.2019
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