Der Flüsterich
Ein Gedicht von
Magda Förster
Der Flüsterich – ein kleiner Wicht -
macht kein Getöse,
liebt das Gerücht.
Wird niemals laut,
ein leiser Spötter,
vom großen Redner -
der kleine Vetter.
Flüstert diskret -
in verdeckte Ohren -
Texte mit Pünktchen …
ehem, ehem …
hat flüsternd sich
ein Publikum erkoren -
mit erhobener Braue -
am Munde die hohle Hand.
Denn: Ein lauter Beller
macht ja Getöse – und -
zeigt aller Welt
gleich seine „Größe“?
Der Flüsterich -
enorm und weise -
mit Hand gedämpft -
im kleinen Kreise.
Beim Beller flieht das Publikum,
beim Flüsterer – gespannt und stumm. -
Das Flüstern läuft weiter
von Ohr zu Ohr - bis -
langsam es anschwillt
zum sprachlosen Chor. ---
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