Der Feiertag
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Kalte Hände! Kopfschmerzen! Ein kaputter Magen! Schlechter
Schlaf! Betäubt von Tabletten. Ohne Idee für das Leben! Ohne
Kraft für die Welt! Ohne Ziel für den Tag! Nur noch im Bett.
Nur noch im Zimmer Nur noch im Rollstuhl. Für jeden ein
Niemand. Bin ich dem Satz ganz nahe. Dem Satz, der Gott
zeigt. Der zum Paradies führt. Der die Wahrheit ist. Ich sitze
wieder neben Dir. Und sage Dir einfach: Ich liebe Dich!
Die Zeit mit Dir. Mit dieser Zeit lebe ich heute. Sie ist die Zeit
mit Liebe. Die Zeit die bleibt. Ich sitze am Fenster. Trinke einen
Tee. Putze das Bild. Lese ein Buch. Schreibe eine Email.
Ordne einige Formulare. Denke an Freunde. An helle Nächte.
Tage wie Feste. Genieße die Stille. Spaziere an Stränden. Träume
von Reisen. Glaube an die Sprache. Das wahre Leben. Du bist
wieder da. Und sage Dir einfach: Ich liebe Dich!
Ich glaube wieder an die Kunst. Sehe den Himmel. Wie einen
Kellner. Er kommt mit der Karte. Ich bestelle Schätze. Ich bestelle
Glück. Ich bestelle Wahrheit Und er bringt Fotos von Dir. Und
er bringt Küsse von Dir. Und er bringt Kraft von Dir. Gehe
wieder gute Wege. Schlafe zwischen Worten! Lebe mit den
Sternen! Finde die Sprache. Den einen Satz. Jedes Wort bist Du.
Bist an meiner Seite. Und ich sage Dir einfach: Ich liebe Dich!
Der Morgen ist da. Mit lächelnden Bäumen.Mit träumenden
Meisen. Mit spielenden Rehen. Ich nehme meine Tabletten. Setze
mich in den Rollstuhl. Fahre in die Küche. Koche mir einen Tee.
Schalte den Computer ein. Lese von Kranken. Die sich mit
Liedern heilen. Lese von Künstlern. Die wieder Märchen wahr
machen. Lese von Feen. Die jede Liebe retten. Du bist wieder
da. Gehst neben mir. Und ich weiß: "Der Tag wird nie enden!"
(C)Klaus Lutz
Ps. Am 26.12.2020 um 21:26.26 Uhr
die Copyrights gesichert!
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