Der Faun

Ein Gedicht von Sonja Dworzak
Im dichten Wald, im Morgenlicht erglühend,
Dort tanzt der Faun mit seligem Gesicht.
Sein Flötenspiel durchbricht die Stille schwingend,
Verzaubert Blumen, Gras und Waldeslicht.

Die Äste wiegen sich im sanften Tanze,
Als spürten sie des Fauns verzücktes Glück.
Sein Lachen hallt wie Glockenklang im Kranze
Von grünen Tälern, fern und himmelwärts zurück.

Es lauschen Tiere dem Gesang im Haine.
Alt ist der Mythos, der im Wald verweilt.
Er stillt den Liebeskummer mit dem Weine
Und wird berauscht vonSyrinx Lied geheilt.

Wenn sich der Abend leise senkt hernieder,
Der Faun ins feuchte Moos sein Lager legt.
Er schwelgt in einer Welt voll süßer Lieder,
erschöpft, weil sehnsuchtsvolle Liebe ihn bewegt.

Wir kennen ihn aus Märchen und aus Träumen
Den Faun, ein Wesen aus vergang´ner Zeit.
Aus Marmor steht sein Bild in musealen Räumen
Wehmütig hingestreckt für alle Ewigkeit.









SDR

Informationen zum Gedicht: Der Faun

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16.05.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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