Der Beamte und sein Sabberfaden

Ein Gedicht von Peter Szneckneck
Ich hätte es schon wissen müssen
als in der Überschrift ‚Forum‘ stand
dass sich irgend so ein Volldepp
einfach nur wichtig fand
alle Antworten auf Fragen
letzten Endes schuldig blieb
wie die Grinsefresse vom Wahlplakat
die sich Politiker auf die Fahne schrieb
anfällig für Gefälligkeiten
gute Posten einfach rüber schiebt
über die Steuerzahler nur schmunzelt
weil vom Kuchen, der nur die Krümel kriegt
sehe mich als Gleichstellungsbeauftragten
und stelle mich jetzt mit Beamten gleich
bin so frei ihnen meinen Job zu gönnen
wo´s fürs Biolabel, leider nicht reicht
gib mir dein 13tes Monatsgehalt
ein Stück deiner Unkündbarkeit
für meine Autoratenzahlung
die länger als das Auto bleibt
meine Zeitarbeit und Unsicherheit
gegen deine Bequemlichkeit
einen Facharzt der mir statt Ablehnung
bei Wehwehchen den Arsch einreibt
morgens eine Tageszeitung
ans Einzelzimmer Krankenausbett
will auch laben voll Überheblichkeit
am Staatskostenbankett
Beamte fliegen über Wolken
sabbern langsam auf den Schreibtisch drauf
mein Glaube an die Gerechtigkeit
löst sich in ihrem Speichel auf


SzignM 06.02.2025

Informationen zum Gedicht: Der Beamte und sein Sabberfaden

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06.02.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Peter Szneckneck) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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