Der aussteigende Geist《139》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Losgelöst von jedweden Zwängen,
den Blick allmählich abvisierend,
taub, gegenüber störenden Klängen,
schwerelos dahin stagnierend.
Nicht verkopft, nicht verhirnt,
nicht verloren oder eng gestirnt.
Trotz keiner Seele weit und breit,
spürst du keine Einsamkeit.
Zeitempfinden beginnt zu schwinden.
Der Geist versucht zuweilen erhellt,
immer mehr der Zeit zu schinden,
alsbald die Welt zu Staub zerfällt.
Desillusioniert und stetig resigniert,
erfährst du völlig unbeirrt,
wie dein aussteigender Geist,
eines Tages jeden Halt verliert.
Jacob Seywald XIII
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