Der Apache
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich war in China! Hatte dort fünf Restaurants! War der erste
Vorsitzende der Chefköche für die Partei! Hatte eine Frau!
Und drei Geliebte! War Ehrenmitglied im Club der Philosophen!
Konnte aber meine Heimat nicht vergessen! Die endlose
Landschaft! Die Zelte im Gras. Die Tänze der Krieger! Das
Lächeln des Häuptlings! Die Augen der Squaws! Den Stamm
meiner Väter! Den Indianer und Apache der ich bin! Und habe
Tinglia gesattelt! Und bin nach Hause geritten!
Ich war in Deutschland! Hatte dort acht Taxis! War der Leiter
der Selbsthilfegruppe für Pralinen geschädigte! Hatte eine Frau!
Und acht Kinder. War Prediger bei den Zeugen Jehova!
Konnte aber meine Heimat nicht vergessen! Die unzähligen
Bisons! Die Lagerfeuer bei Vollmond! Die Jagd der Krieger!
Die Kochtherapie der Schamanen! Die Mokassins der Squaws!
Den Stamm meiner Brüder! Den Indianer und Wilde der ich bin!
Und habe Tatuka geholt! Und bin nach Hause gepaddelt!
Ich war in Grönland! Hatte dort sieben Iglus! War der Leiter
des Chors der verlassenen Ehemänner! Hatte eine Frau! Mit
vier Schwestern. War Meister im bauen von Schneemännern!
Konnte aber meine Heimat nicht vergessen! Die lauten
Trommeln! Die Rauchzeichen der Komantschen. Die Farben
der Krieger. Den Salat der Witwen! Die Röcke der Squaws!
Das Volk meines Stammes! Den Indianer und Jäger der ich
bin! Und habe die Tanaba angezogen! Und bin nach Hause
gegangen!
Ich bin ein Apache! Ich habe bei den Chinesen gelebt. Und
hatte ein freudiges Leben! Ich habe bei den Deutschen gelebt!
Und hatte ein erfrischendes Leben! Ich habe bei den Eskimos
gelebt! Und hatte ein beschauliches Leben! Konnte aber meine
Heimat nicht vergessen! Die Lieder des Häuptlings! Die
Friedenspfeifen der Krieger! Die Stille am Lagerfeuer! Die
Röcke der Squaws! Die Mokassins der Squaws! Die Augen
der Squaws! Das Volk meiner Väter! Den Apache und Indianer
der ich bin!
(C)Klaus Lutz
Ps. Am 9.9.2020 um 17:11 Uhr die
copyrights gesichert!
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