Dein helles Wort
Ein Gedicht von
Elmar Vogel
Ich habe keine Meinung von mir selbst, da ich ja doch noch werde.
Denn stets wenn ich enttäuscht mich von mir selbst abwende
und mich erkennen muss als Teil der Herde
( jener, der im Grunde meines Herzens ich nie angehören will,)
dann trag ich Trauer und ein Abgrund tut sich vor mir auf,
den zu durchschreiten nimmer ich vermag, in noch so kühnem Lauf.
Dann sinkt die Seele nieder und ich werde still,
erschrocken von der Finsternis der Tiefe und der dunklen Erde.
Wer könnte dieses Dunkel je durchdringen,
wer könnte Einhalt ihm gebieten und vollbringen,
dass es zu Geist und Sinn mir wird, woran mir doch so sehr gebricht?
O dass doch endlich zu mir spricht,
was stumm und taub mir auf der Seele lastet –
was blind und töricht durch das Dunkel irrt
und heillos durch die Zeiten hastet.
Ach Gott, du sprichst dein Wort
das diese Welt erhellt ja immer nur im Dunkeln
– erhellst den Raum im Hier und Dort.
Was hier gestaltlos ist – was wüst und leer,
darin seh ich deinen hellen Stern nun funkeln
– dort geht er vor mir her in aller tiefster Nacht,
da dringt es zu mir, deines Sohnes Wort:
Es ist vollbracht.
Elmar Vogel / Dezember 2018
Das könnte Sie auch interessieren