Dein Hals
Ein Gedicht von
Roman Tieck
Ach, ich bin stets ganz verrückt
nach deinem Hals, der mich entzückt,
und als ein Wunder mich beglückt,
wie er so liliengleich dich schmückt!
Schimmert weiß wie Porzellan
und fühlt unfassbar glatt sich an,
wenn ich mit der Hand ihn streife
oder zärtlich ihn umgreife.
Schlank wie der einer Gazelle,
und schwebend leicht wie eine Libelle,
würdevoll wie ein Pilaster
aus allerfeinstem Alabaster,
feingliedrig, voller Ebenmaß
und durchscheinend fast wie Glas
reckt er sich stolz und majestätisch,
erhebt sich glanzvoll, gravitätisch
und zugleich doch reizend zart,
ätherisch, lieblich, grazil und apart.
Wie aus Marmor eine Büste
weckt er in mir die sublimsten Gelüste,
sooft mein Auge auf ihn fällt.
Gibt es Schöneres auf der Welt?
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