Dein Gesang

Ein Gedicht von Okan Canbaz
Das Meer kleidete sich neu in sein neues Schimmergewand,
der Himmel entließ die Nacht mit ihren unzähligen Augen
und durch alles hindurch schnitt dein Mandelname,
Stein um Stein, Kuss um Kuss,
bis ein orangegetönter Tropfen von einer Blüte fiel
von der grünsten Insel, wie von deinem Mund die Lieder.

Bedenke nur die Blumen, die die Narben der Steine verschlossen,
mit deinem brennenden Namen, Feuerpflanze, und selbst
der undurchdringliche Fels, die Wand der Welt, erkannte dein Gesang,
wenn er rundete seine kantigen Lippen und alle Dinge auf der Erde,
die Zeit, das Meer, die Insel, das Leben, die Gezeiten, der Keim,
der langsam öffnet seine Lippen in der Erde, alles erkannte dich, dein Gesang.

Deine Liebe war geboren, jedoch nicht im Wind, nicht in der Nacht,
sie war geboren als deine Lippen zueinander fanden im lichte deiner Melodie
und gehe ich heut über steinerne Wege, ist es dein Name im Gesang der Lilie,
die aus dem Felse wächst, als kanntest du nie das Geheimnis der Zusammenkunft.
Zusammen sind wir gewachsen, doch wir wussten es nicht, wir wussten es nicht,
wir verkannten die Lieder, die mit deinen Lippen verstummen sollten.

Informationen zum Gedicht: Dein Gesang

1.050 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
25.10.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige